Da bisher noch niemand darauf eingegangen ist, mache ich dies mal:
QUOTE (Dragony @ 03.09.2014, 13:33 Uhr)
Danach habe ich mal entgegen den Gesetzen der Fachbücher, dass der Vorschub weder zu hoch, noch zu gering sein darf, einen extrem keinen Vorschub von 6mm/min genommen bei 1000 rpm und einem 63er Kopf. (fz=?) Ergebnis: Absolut spiegelglatte und perfekte Oberfläche. Hat natürlich ewig gedauert und vielleicht gibt es ja auch einen fachgerechten Weg, wie man sowas in vernünftiger Zeit hinbekommt. Was ein so kleiner Vorschub mit den Schneiden anstellt, weiss ich auch nicht. Naja Späne sind zumindest geflogen, auch wenn es eher Staubfitzel waren.
Die Oberfläche wurde deshalb so gut weil sie quasi platt gedrückt wurde. Auch wenn Späne fliegen handelt es sich dabei um kein richtiges Zerspanen sondern eher um Materialverdrängung. Dadurch wird zwar die Oberfläche glatt jedoch stumpft das jede schneide sehr schnell und alle weiteren Fräsarbeiten leiden darunter. Grundsätzlich funktioniert so ein Vorgehen eher nur mit Wendeplattenwerkzeugen, da diese von vornherein stumpfer sind als ein geschliffener
Schaftfräser. Und wie du bereits festgestellt hast dauert es ewig, jedoch wird es privat kaum wirkliche alternativen geben. Lediglich händisches polieren sollte ebenfalls gute ergebnisse liefern und vermutlich schneller gehen.
QUOTE (Dragony @ 03.09.2014, 13:33 Uhr)
Danach habe ich wie Anfangs erwähnt auch den Wunsch gehabt, ein Aluteil spiegelglatt hinzubekommen. Das bekomme ich aber einfach nicht hin. Ich habe mal gelesen, dass Alu wohl schwerer zu zerspanen ist als Stahl, obwohl ich als Anfänger ja immer instinktiv der Meinung bin, dass Alu gefälligst 3 mal leichter zu zerspanen sein hat. Ist ja auch drei mal leichter
Im grunde ist es das auch, jedoch ist Alu anders als Stahl. Generell sind in Alu deutlich größere Zeitspanvolumen möglich, jedoch NUR mit speziellen Alu Werkzeugen (Geometrie und Schliff) und beschichtungen. Warum dazu beim folgenden:
QUOTE (Dragony @ 03.09.2014, 13:33 Uhr)
Mit einem 5mm Schaftfräser speziell für Alu war die Oberfläche grausam. Man sieht die runden Frässpuren sehr gut. Man kann sie sogar spüren. Da ist dann wohl was komplett schief gelaufen. Dann neuer Versuch mit 10mm VHM Schaftfräser. Dachte eigentlich, dass man Alufräser für Alu nimmt und VHM für die härteren Dinge. Aber naja egal, Versuch macht kluch. Hat auch funktioniert, Oberfläche war aber nur marginal besser.Eventuell sind das die Vibrationen? Bauteil ist eigentlich superfest eingespannt. Zumindest zwitschert es nicht und das sollte ja ein gutes Zeichen sein. Am Ende dann 63er Messerkopf mit Wendeplatten genommen, bisher das beste Ergebnis, aber bei weitem nicht spiegelglatt. Fühlt sich zwar wirklich super an, aber man sieht dennoch die runden typischen Spuren des Fräsens.
Hier siehst du sehr gut den Unterschied zwischen Stahl und Alu (und alle weiteren weichen Materialien). Alu Klebt, Stahl nicht. Stahl kann verformt werden ohne gleich zu schmelzen, siehe dein erstes Quote. Bei Alu funktioniert dies jedoch nicht, da es einerseits anfängt zu schmelzen, was grundsätzlich die Oberfläche rau macht und andererseits entstehen dadurch sogenannte Aufbauschneiden. Dies bedeuted das Material an der Schneide hängen/kleben bleibt. Dadurch wird die Oberfläche schlecht und es kommt zu Maßabweichungen. Zusätzlich leidet die Werkzeugstandzeit stark darunter. Und genau da kommen die Speziellen Alu Werkzeuge zum Einsatz, denn diese sind in allen belangen darauf ausgelegt die Aufbauschneiden zu verhindern.
Bei Alu im Speziellen kann man recht einfach "Spiegelnde" Oberflächen bekommen, jedoch sieht man in der Regel die Kreisbahnen des Werkzeuges auch wenn die Bahnen an sich sehr glänzen. Wiederum also das gleiche Spiel wie bei Stahl: Teure Werkzeuge oder per Hand nacharbeiten. Zumindest wenn es wirklich ein richtiger Spiegel ohne Makel sein muss.