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Rauhe Oberfläche beim Spindeln von C45

Beitrag 29.11.2014, 08:33 Uhr
schmidtie58
schmidtie58
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*
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Ich habe ein Problem.
Wenn ich C45 spindle habe ich eine rauhe Oberfläche. Ich verwende einen Spindler von Wohlhaupter mit Wndeplatten von o.1 bis 0.4 mm Radius.Bei allen anderen Materialen ist die Oberfläche in Ordnung nur bei C45 nicht.
Kann mir da jemand helfenß
Danke sagt schmidtie58
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Beitrag 29.11.2014, 09:25 Uhr
zahnstange
zahnstange
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Beiträge: 887

Hallo,

bei C45 sollte es eigentlich keine Probleme geben. Gib mal Schnittdaten, Ø und Spindeltiefe durch. Was verstehst du unter "rauher" Oberfläche. Sind das Rattermarken, Vorschubriefen o.ä.?

Wichtig: Dein Aufmaß sollte immer größer sein als der Schneidenradius.
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Beitrag 29.11.2014, 11:32 Uhr
MikeE25
MikeE25
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Beiträge: 1.722

QUOTE (schmidtie58 @ 29.11.2014, 09:33 Uhr) *
Ich habe ein Problem.
Wenn ich C45 spindle habe ich eine rauhe Oberfläche. Ich verwende einen Spindler von Wohlhaupter mit Wndeplatten von o.1 bis 0.4 mm Radius.Bei allen anderen Materialen ist die Oberfläche in Ordnung nur bei C45 nicht.
Kann mir da jemand helfenß
Danke sagt schmidtie58



Das ist bei unlegierten Stählen generell ein Problem. Es entsteht eine Aufbauschneide wie bei Alu und Kupfer die sich dann auf die Oberfläche auswirkt.
Hier kann man durch die Wahl der Platte, Schneidgeometrie und KSS viel beeinflussen.
Wenn du es aber einfacher haben willst nimm ein anderes Material. Bewährt sind 45S20 oder ETG88. Die haben Schwefel dabei (deshalb nennt man die auch Automatenstähle) und der, zusammen mit anderen Zusätzen, reduziert Aufbauschneiden und verbessert die Oberfläche. Auch die Standzeit der Werkzeuge steigt dramatisch an. Nachteil: diese Stähle sind etwas empfindlicher gegen Rost. Das kann man durch ein nitrieren der fertigen Teile aber wieder ausgleichen womit man auch gleich einen guten Verschleissschutz erhällt.
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Beitrag 29.11.2014, 13:35 Uhr
Rivago
Rivago
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QUOTE (MikeE25 @ 29.11.2014, 11:32 Uhr) *
Wenn du es aber einfacher haben willst nimm ein anderes Material.


Immer wieder lustig biggrin.gif
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Beitrag 29.11.2014, 13:54 Uhr
zahnstange
zahnstange
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Beiträge: 887

QUOTE (MikeE25 @ 29.11.2014, 12:32 Uhr) *
Wenn du es aber einfacher haben willst nimm ein anderes Material

Oder aus ner Passung ein offenes Maß. Noch einfacher ist ein anderer Beruf
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Beitrag 30.11.2014, 20:21 Uhr
MikeE25
MikeE25
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Beiträge: 1.722

QUOTE (Rivago @ 29.11.2014, 14:35 Uhr) *
Immer wieder lustig biggrin.gif


Was ist daran lustig ?
Der Großteil der Zeichnungen wird von Technikern gemacht die genau Null Plan haben bei Zerspanung und Materialwahl. Die nehmen das Tabellenbuch, machen die Augen zu, lassen den Stift kreisen und in die Zeichnung kommt das Material auf dem der Stift zuletzt stehen bleibt. Und die meisten Techniker sind sogar dankbar wenn ein Lieferant anruft und sie etwas bezüglich Materialwahl beratet. Dann wird die Zeichnung korregiert und alle sind glücklich.

Was mir noch eingefallen ist: Spiel in den Führungen ergibt auch noch schlechte Oberflächen.
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Beitrag 30.11.2014, 20:47 Uhr
gekufi
gekufi
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Beiträge: 2.393

Hallo

Ich glaube, lustig findet Rivago an deiner Aussage, dass Du immer zuerst mit der Materialwahl kommst. Also dem Hinweis, man möge doch ein anderes Material verwenden, wenn man seinen Auftrag mit dem Vorgegeben nicht hinbekommt.
QUOTE
Der Großteil der Zeichnungen wird von Technikern gemacht die genau Null Plan haben bei Zerspanung und Materialwahl. Die nehmen das Tabellenbuch, machen die Augen zu, lassen den Stift kreisen und in die Zeichnung kommt das Material auf dem der Stift zuletzt stehen bleibt. Und die meisten Techniker sind sogar dankbar wenn ein Lieferant anruft und sie etwas bezüglich Materialwahl beratet. Dann wird die Zeichnung korrigiert und alle sind glücklich.

Das mag bei einem Großteil deiner Kunden so sein, aber dies solltest Du nicht verallgemeinern.
Wenn z.B. wir damit einem unserer Kunden kommen und dann damit von seinem Lastenheft abzuweichen würden, dann wäre der Auftrag weg und es würden auch keine neuen mehr nach kommen.
Und ja, es wissen viele, warum sie welches Material nehmen, zumindest in unserer Branche (Werkzeug Formenbau). Aber auch in anderen Bereichen wie etwas Medizin, Automobil und Weiteren wirst Du mit deiner Einstellung nicht weit kommen. Besonders, wenn Du nur so Bearbeitungsprobleme lösen willst, um dir Arbeit einzusparen.
Zumal ein C45 wirklich keine Probleme machen sollte, außer der Stahl wurde ich China eingekauft. Ansonsten ist C45 mit das pflegeleichteste Material, welches ich im Stahlbereich bearbeiten darf.

Gruß Gerd


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Wer das Konzept der Unendlichkeit verstehen will, muss nur das Ausmaß menschlicher Dummheit betrachten.
Voltaire
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Beitrag 30.11.2014, 21:44 Uhr
Rivago
Rivago
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Beiträge: 183

QUOTE (MikeE25 @ 30.11.2014, 20:21 Uhr) *
Was ist daran lustig ?


Siehe Antwort von gekufi.

Bei jedem Problem ist dein erster Rat: "Nehm anderes Material". Ist das eigentlich dein ernst? Aber sie es drum, gekufi hat alles gesagt. Und um bei C45 eine ordentliche Oberfläche zu kriegen ist jetzt wirklich nicht schwer. Wenn du dazu wirklich Material a la 11SMnPb brauchst, scheinst du irgendwas falsch zu machen.
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Beitrag 30.11.2014, 21:46 Uhr
V4Aman
V4Aman
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Meistens liegt es an der Plattengeometrie, also keine scharfen VA oder Alu Platten verwenden.
Evtl. sogar mal trocken probieren und Schnittgeschwindigkeit hochsetzen.

Bei großen Firmen wird nach Auftragseingang entweder gleich das Material gesägt, oder Zuschnitte bestellt.
Also nicht erst ausprobiert welches Material besser zu bearbeiten geht.

Wenn du ein neues rotes Auto kaufen willst wird wohl der Händler auch nicht sagen: ....nimm doch ein braunes, da sieht man den Dreck nicht so wink.gif
Der Kunde ist König.

Der Beitrag wurde von V4Aman bearbeitet: 30.11.2014, 21:52 Uhr


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Gruß V4Aman


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Alle sagten: "Das geht nicht." Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat's einfach gemacht.
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Beitrag 01.12.2014, 16:25 Uhr
MikeE25
MikeE25
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Beiträge: 1.722

QUOTE (Rivago @ 30.11.2014, 22:44 Uhr) *
Siehe Antwort von gekufi.

Bei jedem Problem ist dein erster Rat: "Nehm anderes Material". Ist das eigentlich dein ernst? Aber sie es drum, gekufi hat alles gesagt. Und um bei C45 eine ordentliche Oberfläche zu kriegen ist jetzt wirklich nicht schwer. Wenn du dazu wirklich Material a la 11SMnPb brauchst, scheinst du irgendwas falsch zu machen.



Ich habe vor einigen Monaten ein recht komplexes Frästeil mit hohen Zerspanungsanteil von C45 auf 11SMnPb umgestellt. Mit C45 gabs immer Oberflächenprobleme, auch mal Ausschuss wegen zu spät erkannten Werkzeugverschleiss usw.
Jetzt läuft das Bauteil prozesssicher, mit super Oberflächen und extrem langen Werkzeugstandzeiten. Danach wirds nitriert und der Kunde ist super zufrieden mit dem Ergebniss, was er vorher nicht war.
Das geht natürlich nicht immer. Vor allem nicht bei Bauteilen die hoch belastet sind, Schwingungen ausgesetzt sind oder schweissbar sein müssen (was Automatenstähle nicht sind). Aber viele Probleme kann man tatsächlich durch Materialänderungen lösen wobei man, wenn möglich, natürlich zuerst an den Werkzeugen verbessern sollte um Probleme zu lösen.

Ich drehe übrigens auch Teile aus C45. Dabei schaffe ich RA 0,8 mit beschichteten HM Platten R0,4. Wenns besser sein muss kommen die Teile in die Gleitschleifanlage wink.gif

Der Beitrag wurde von MikeE25 bearbeitet: 01.12.2014, 16:30 Uhr
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Beitrag 01.12.2014, 17:31 Uhr
Zerspaner123
Zerspaner123
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Mitglied seit: 08.07.2012
Beiträge: 377

Hi MikeE25,
Werden Drehteile mit höheren Oberflächenanforferungen
Nicht Rundgeschliffen/gehohnt???
Bei uns kommen nur Stanzteile zum entgraten in den Gleitschleifer!

Grüße aus OBB
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Beitrag 01.12.2014, 17:52 Uhr
suso
suso
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Beiträge: 83

Hallo,

Ich denke das mit der guten Oberfläche bei C45 kann man nicht verallgemeinern.
Ich bearbeite zur Zeit auch bereits geschweißte Teile aus C45.
Heißt auf denselben Durchmesser, mit demselben Durchgang, kommt 3x hintereinander C45.
Die Oberflächen sind oft nicht gleich.
C45 hat einfach zu große Toleranzen in der Zusammensetzung. Sprich Schrottanteil, erlaubte Fremdmaterialien und so Zeug.
Die Teile bei mir sind Werkzeuge, also Einzelteile. Oberfläche eher egal.
Bei Massenfertigung mit Material gleicher Charge, ist eine gute Oberfläche sicher hinzubekommen. Einzelteile mit "billigem" Material und wenig Aufmaß schonmal schwierig.
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Beitrag 02.12.2014, 08:50 Uhr
MikeE25
MikeE25
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QUOTE (Zerspaner123 @ 01.12.2014, 18:31 Uhr) *
Hi MikeE25,
Werden Drehteile mit höheren Oberflächenanforferungen
Nicht Rundgeschliffen/gehohnt???
Bei uns kommen nur Stanzteile zum entgraten in den Gleitschleifer!

Grüße aus OBB



Mit Gleitschleifen bekommt man die Oberflächen auch perfekt hin. Inklusive Kantenverrundung. Bei präzisen Sachen muss man aber mit Schleifaufmaß fertigen damits am Schluss genau passt.
Wenn größere Gewinde in den Teilen sind muss man die mit Kunststoff Gewindestopfen verschließen sonst sind die durch die Keramikschleifsteine danach nicht mehr gängig.
Rundschleifen hab ich leider nicht - wäre aber auch eine Alternative, vor allem bei Einzelteilen. Ich mach nur kleine Teile, da ist gleitschleifen ökonomischer.
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Beitrag 02.12.2014, 10:55 Uhr
UPler
UPler
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Mitglied seit: 09.11.2004
Beiträge: 147

Hallo

Bei diesem Material würde ich CERMET-Schneiden nehmen, R0.2mm
Aufmass ø0.2mm Vc150m Fz 0.05

Nass

mfg UPler
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