M20 Gewindeschneiden

Mahlzeit!

Ist es möglich ein Außengewinde M20 110mm lang ohne Zentrierspitze zu schneiden?
Material ist Automatenstahl. Verwendet wird eine Vollprofilplatte.
Im moment bekomme ich auf den ersten 50mm eine schlecht Oberfläche.
Was sollte man für eine Drehzahl/Schnitttiefe verwenden oder ist es ohne Spitze nicht möglich?
Fertigung soll auf einer CNC Drehbank stattfinden.

Danke im voraus!

Hallo

Generell sollte es kein Problem sein ein Gewinde mit diesen Maßen ohne Spitze herzustellen. Aber Du musst uns noch ein bisschen was über die Spannsituation berichten. Drehst Du von der Stange oder ist es ein einzelnes Teil welches von Hand eingespannt wird? Wenn letzteres, wie tief ist das Teil eingespannt? Läuft die Geschichte rund?

Der Vorschub ergibt sich ja aus der Steigung. Die Drehzahl ergibt sich aus der Tatsache welche Wendeschneidplatte Du verwendest bzw. was der Hersteller dieser Platte empfiehlt. Man kann auch noch die Anzahl der Durchgänge erhöhen um eine geringere Schnitttiefe zu bekommen.

Gruß
Michael

Danke für die schnelle Antwort!
Das Teil kommt von der Stange ist also fest gespannt und Rundlauf ist auch Ok.
Was sollte denn als Zustellung gewählt werden? Anfang 0.3 letzter Schritt 0.03?
Ist es besser die Z Achse bei jeden Schritt leicht zu verstellen?

Auf dieser Länge wird es aber wohl nie 100%ig sauber raus kommen, aber zumindest brauchbar.

So wie ich das kenne kannst du am Schluss erst mal 5 Leerschnitte fahren.

Hallo

Das hört sich doch nicht hoffnungslos an. Du hast ja geschrieben das das Teil auf einer CNC-Maschine gemacht werden soll. Da arbeitet man ja i.d.R. mit Zyklen. Dort gibt man einfach die Anzahl der Schnitte und der Leerschnitte an. Die Zustellung errechnet sich die Maschine alleine. Ich würde erstmal mit sechs Schnitten beginnen und vielleicht mit drei Leerschnitten. Wenn es dann immer noch schlecht aussieht kann man die Anzahl erhöhen. Alternativ mit der Drehzahl spielen, dabei die Vorgaben des Schneidplattenherstellers beachten.

Gruß und frohe Ostern
Michael

Hallo mg100 kannst du bei deinem gewindezyklus die zustellung ändern.Bei mir kann ich z.B. über P1-4 die Zustellartenen ändern.Probier mal aus dass die Zustellung grösser wird je weiter mann an den programmierten Enddurchmesser kommt.Wass du auch probieren könntest ist 2 Gewindezyklen untereinander zu schreiben.
Probiers mal als Drehzahl 800 U/min aus.
gruss dreher 1991

Nimm einen 2. Stahl, nur zum Schlichten, 0 auf 0 hinter dem der das Gewinde schruppt......sollte kein Problem machen wenn man die Drehzahl sauber anpasst.

Hallo mg100,

Wenn du nur eine Gewindestange drehen willst, dann gehe am besten in den nächsten Baumarkt und schneide dir ein Stück von einer 1 meter-Gewinde-Stange ab. Das Ergebnis wird in jedem Fall besser sein, als wenn du versuchst das Gewinde ohne Abstützung zu drehen.
Hier wurde auch noch nichts von der Ausspannlänge und der Spannsituation erwähnt.
Wird die Stange geführt und wenn ja, wie? Welches Spannmittel? Schubzange ohne Vorbau? Zugzange mit Vorbau? Kraftspannfutter mit harten oder weichen Backen? Anzahl der Backen? Durchmesser der Stange?
All das ist neben "Automatenstahl" und "von der Stange" sehr wichtig, wenn man beurteilen möchte, ob das geht oder nicht.

Allgemein gilt:

• Je länger das Teil ausgespannt ist (Verhältnis Länge/D) (hier 5,5xD!) um so instabiler ist die Stange.
• Je instabiler die Stange, desto weniger Kraft darf das Werkzeug aufbringen.

Das heißt:

• geringe Schnittgeschwindigkeit (reduziert Vibrationen)
• kleinerer Spanquerschnitt! (reduziert die Zerspanungskraft)
• scharfe Platte (am besten unbeschichtete ALU-Platte) (reduziert die Zerspanungskraft)
• wechselnde Flanke beim Schruppen! (reduziert die Eingriffslänge des Werkzeugs)
• viele Leerschnitte (um das ausweichende Material wegzunehmen)
• Gewinde konisch programmieren! (weil die Stange sich an der Spitze immer wegdrückt)

Übrigens geben die Plattenhersteller Schnittwerte vor, die allerdings nur bei "idealen" Spannbedingungen gelten.

Der Beitrag wurde von guest bearbeitet: 17.04.2014, 09:18 Uhr