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Kraterbildung auf der Oberfläche

Beitrag 01.10.2014, 09:48 Uhr
Tresspast
Tresspast
Level 1 = Community-Lehrling
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Mitglied seit: 02.11.2006
Beiträge: 21

Hallo,
wir haben Schieber aus 1.2343 (54HRC) drahterodiert. Nun sieht man nach dem Drahterodieren in bestimmten Bereichen kleine Krater.

Angehängte Datei  3_neu.jpg ( 690.47KB ) Anzahl der Downloads: 182
Angehängte Datei  6.jpg ( 176.92KB ) Anzahl der Downloads: 157


wie kommt die schlechte Oberfläche zustande?
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Beitrag 01.10.2014, 10:22 Uhr
gekufi
gekufi
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Mitglied seit: 25.09.2003
Beiträge: 2.393

Hallo

Was mich etwas wundert, ist die ungleichmäßige Verteilung und die doch erheblichen Größenunterschiede der Lunker/Krater.
Zumal der Werkstoff keine Legierungselemente enthält, die sich meiner Erfahrung nach im Bereich der EDM-Bearbeitungen größer auswirken in Bezug auf mögliche Schadstellen.
Z.B. würde Schwefel als Legierungselement ja eindeutige und relativ gleichmäßige "Schadmarken" hinterlassen.

Aber Überprüft auch mal alles im Bereich Drahtführungen, Stromzuführungen und der Spülung, ob dort etwas an der Maschine nicht stimmt. Oder ob die Spülbedingungen im Schneidspalt nicht wirklich "gut" waren und dort durch "lokale Verschmutzung" evtl. zuviel abgetragen wurde.

Beim bearbeiteten Material selbst solltet ihr Prüfen, ob diese Schadstellen evtl. schon vorhanden waren (Lunker im Ausgangsmaterial) oder das Material bei der jeweiligen Bearbeitung solche Schadstellen "fördert". Dies sollte sich dann aber teilweise auch bei anderen Arbeiten abzeichnen wie z.B. beim Fräsen oder Schleifen. Ist zwar unwahrscheinlich, aber ich würde es jetzt nicht komplett ausschließen.
Auch die Lieferform kann Auswirkungen haben, war es "normaler" 1.2343 (und dann von wo aus dem Walz- oder Gussblock), oder war es ESU-Qualität. Letztere hat eine wesentlich bessere Homogenität und weniger "Schadstoffe". Noch besser ist da PM-Material, wobei es hier unter ungünstigen Umständen wieder schneller zu Lunkern im Material kommen kann, auch wenn dies sehr selten ist/sein sollte.

Gruß Gerd


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Wer das Konzept der Unendlichkeit verstehen will, muss nur das Ausmaß menschlicher Dummheit betrachten.
Voltaire
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Beitrag 01.10.2014, 10:40 Uhr
Tresspast
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Level 1 = Community-Lehrling
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Mitglied seit: 02.11.2006
Beiträge: 21

QUOTE (gekufi @ 01.10.2014, 10:22 Uhr) *
Hallo

Was mich etwas wundert, ist die ungleichmäßige Verteilung und die doch erheblichen Größenunterschiede der Lunker/Krater.
Zumal der Werkstoff keine Legierungselemente enthält, die sich meiner Erfahrung nach im Bereich der EDM-Bearbeitungen größer auswirken in Bezug auf mögliche Schadstellen.
Z.B. würde Schwefel als Legierungselement ja eindeutige und relativ gleichmäßige "Schadmarken" hinterlassen.

Aber Überprüft auch mal alles im Bereich Drahtführungen, Stromzuführungen und der Spülung, ob dort etwas an der Maschine nicht stimmt. Oder ob die Spülbedingungen im Schneidspalt nicht wirklich "gut" waren und dort durch "lokale Verschmutzung" evtl. zuviel abgetragen wurde.

Beim bearbeiteten Material selbst solltet ihr Prüfen, ob diese Schadstellen evtl. schon vorhanden waren (Lunker im Ausgangsmaterial) oder das Material bei der jeweiligen Bearbeitung solche Schadstellen "fördert". Dies sollte sich dann aber teilweise auch bei anderen Arbeiten abzeichnen wie z.B. beim Fräsen oder Schleifen. Ist zwar unwahrscheinlich, aber ich würde es jetzt nicht komplett ausschließen.
Auch die Lieferform kann Auswirkungen haben, war es "normaler" 1.2343 (und dann von wo aus dem Walz- oder Gussblock), oder war es ESU-Qualität. Letztere hat eine wesentlich bessere Homogenität und weniger "Schadstoffe". Noch besser ist da PM-Material, wobei es hier unter ungünstigen Umständen wieder schneller zu Lunkern im Material kommen kann, auch wenn dies sehr selten ist/sein sollte.

Gruß Gerd




Es handelt sich um eine Wassenbadmaschine. Das mit den Spülbedingungen könnte ich noch verstehen, wenn die Kraterwolken auf einer Höhe liegen würden. Aber sie sind auf verschiedenen Höhen und in verschiedenen Bereichen.
Die Drahtführungen, dann müßte der Fehler doch über die ganze Höhe gehen.

Material muß ich noch mal nachfragen was das für ein Qualität ist.
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Beitrag 01.10.2014, 10:43 Uhr
Tresspast
Tresspast
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Beiträge: 21

Soll 1.2342 ESU sein.
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Beitrag 01.10.2014, 10:58 Uhr
Alleskleber
Alleskleber
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Mitglied seit: 03.11.2009
Beiträge: 117

QUOTE (gekufi @ 01.10.2014, 11:22 Uhr) *
... ob diese Schadstellen evtl. schon vorhanden waren (Lunker im Ausgangsmaterial) ...


Das halte ich für die wahrscheinlichste Ursache.

Bild 3:
Mit Sicherheit hat das nichts mit dem Erodierprozess zu tun, sondern ist einfach nur ein schlechtes Material gewesen.
Oder das Teil lag ein Wochenende im Wasser und wurde danach sandgestrahlt.
Dann gibt es auch diese Löcher.


--------------------
Woher kommen wir ?
Wohin gehen wir ?
Und wer macht den Abwasch ?
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Beitrag 02.10.2014, 16:46 Uhr
Lipp
Lipp
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Mitglied seit: 08.06.2005
Beiträge: 888

ich sage mal betont: kenne ich aehlicher form
freigelegt bei senkerosion.
das material war 1.2344 also noch ein tickchen solider
da eine kostspielige vorarbeit dem ganzen voran ging lohnte sich der weg zum rheologen zur untersuchung
letztendlich kam heraus, das es sich um soganenannte ausbluehstellen handelte.
die genaue begruendung, woher das kommt gab es nicht. nur spekulationen.
vor vorgenannt gibt es keine seigerwerkstoffe , siehe schwefel, in diesem stahl.
das moeglicherweise reste der bramme, die immer mind. 5-10 mm abgearbeitet sein sollten , da diese nun mal der rueckstandskeller sind
kamen auch nicht in betracht, da schon umfangreich material abgetragen wurde im vorfeld.
am ende einigte man sich , dass man einfach ein schlechtes stueck material erwischt hatte, das es so nicht geben sollte.. super.gif
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Beitrag 18.12.2014, 11:44 Uhr
Tresspast
Tresspast
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Beiträge: 21

Nun haben wir noch mal ein anderes Material (1.2379) prüfen lassen an dem ähnliche Krater zu erkennen waren. Hierbei hat sich der Fehler
" teilweise große Carbide zeilig angeordnet" ergeben.
Gibt es eine Norm oder sonstiges, die ein einwandfreies Material garantiert?
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Beitrag 18.12.2014, 19:20 Uhr
makosf
makosf
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Mitglied seit: 18.02.2013
Beiträge: 87

Diese "Entmischungen" kommen durch die Fertigung des Rohmaterials.

Leider sieht man so was seid den letzten 10 Jahren immer öfter.
Haben auch schon solche Probleme gehabt.
Bei der Reklamation im Stahlwerk haben wir immer nur gehört das die
Legierung laut Datenblatt stimmt und somit war das für den Lieferanten erledigt. mad.gif
Es gibt Zertifizierte Materialhändler die auch z.B. Flugzeugbauer beliefern. Dort bekommt man
einwandfreies Material.
Oft ist dann aber der Einkauf nicht damit einverstanden geprüftes Material einzukaufen....weil teuer.

Gruß Marko
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Beitrag 19.12.2014, 08:54 Uhr
Guest_Ladykiller_*
Themenstarter

Gast



Also definitiv Materialfehler was du da hast sind gefügefehler, dies trittt auf wenn bei der herstellung billligstahl verwendet wird oder fehler bei der herstellung des Materials auftreten.
So etwas sieht man auch wenn man zb. Oberflächen in µ Qualität polliert.

Meine Frage wäre ob ihr dieses Material mit Randschicht oder Ohne verwendet, denn wenn das die Randschicht seite ist sollte man minimum 5mm der Randschicht entfernen, da ist das auftreten von lunkern normal, nur im inneren bereich darf dies nicht passieren dann wäre dies ebenfalls wieder ein materialfehler.

Garantie hat man nie, selbst bei ESU nicht. DIese fehler sind während des Herstellungsprozesses nicht erkennbar.

Wir haben mit Material zu tun wo zb. 1KG mehrere Tausend euro kostet und das wird speziell mehrere Jahre gelagert und hat Lieferzeiten von bis zu 10 Jahren ab Herstellung, selbst dort hatten wir schon fehler im Material gehabt, wobei es da extrem ärgerlich ist wenn man da den fall hat da man bei sowas nicht mehr liefern kann und tausende Euro eigenkosten nicht erstattet bekommt (Arbeit, Laufzeit etc.)

Tschia dazu kann ich nur sagen wenn Kunden alle billiger wollen sollen sie damit lernen zu leben, gute qualität hat halt immer ihren Preis.
Kein Wunder das Deutschland mittlerweile sich stark vom qualitätsstand zurückentwickelt, das wofür wir bekanntwaren ist lange nicht mehr so wie es einmal war, sondern ist mittlerweile schall und rauch, zumindest größtenteils.

Armes Deutschland, schande über dich.

Der Beitrag wurde von Ladykiller bearbeitet: 19.12.2014, 09:08 Uhr
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