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Konzentriziztä und Koaxialität

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Beitrag 01.04.2015, 17:04 Uhr
YouDas
YouDas
Level 1 = Community-Lehrling
*
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Mitglied seit: 11.01.2014
Beiträge: 16

Hallo,

ich arbeite an einer DMU 210P von DMG. Wir müssen 2 Passungen fertigen (55H7) die gegenüber liegen:
Ich habe das mal grob aufgezeichnet, ich hoffe ihr versteht was ich meine biggrin.gif :

Angehängte Datei  CCF01042015_00000.jpg ( 374.38KB ) Anzahl der Downloads: 140


Jetzt mache ich die Passungen von zwei Seiten, damit ich kein zu langes Werkzeug brauche.

Mase passen auch alle, jedoch kam das Teil von der Messmaschine wieder mit der Aussage, die Koaxialität stimmt um 0,4mm nicht.
Ich war natürlich total erschrocken wie das sein kann, habe dann direkt das 3D Quick Set abfahren lassen und die B und C Achse überprüft, war kein Fehler drin, habe dann die Spindel überprüft und alles, passt auch alles!
Dann wurde das Teil nochmal gemessen mit demselben Ergebnis in der Koaxialität, jedoch hat er nun noch die Konzentrizität mit geprüft die hat aber nur 0,03mm, das erkläre ich mir dadurch, dass ich das nicht spindel sondern fräse.

Meine Eigentlich Frage ist, wo ist der konkrete Unterschied zwischen einer Koaxialität und der Konzentrizität?
Hatte schon eine Diskussion mit dem Messtechniker aber da sind wir auch nicht auf einen gemeinsamen Nenner gekommen und den genauen Unterschied erklären konnte er mir auch nicht :/
Im Internet finde ich nur ein paar Erklärungen, mit denen ich aber nicht sonderlich weit komme, ich hoffe hier findet sich einer, der mir das erklären kann :-).

Danke im Voraus!


##Mfg
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Beitrag 01.04.2015, 17:22 Uhr
x90cr
x90cr
Level 7 = Community-Professor
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Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 09.02.2005
Beiträge: 2.446

Hier mal die Deffinition von Wikipedia:

Koaxial (gleichachsig) ist in der Geometrie die Bezeichnung für übereinstimmende Rotationsachsen dreidimensionaler Elemente.
Die zweidimensionale Entsprechung lautet konzentrisch.


Ganz grob würde ich da rauslesen das die zwei Bohrungsmitten zwar auf gleicher Höhe liegen, aber die Mittelachsen nicht parallel zur Grundfläche sind.


--------------------
!! Mein alter Nickname: canon !!

Beginnt man das System zu hinterfragen, so erkennt man deutlich, dass die „Wahrheit“ zumeist entgegengesetzt des scheinbaren zu finden ist.
  • Wenn wir uns heute keine Zeit für unsere Gesundheit nehmen, werden wir uns später viel Zeit für unsere Krankheiten nehmen müssen.
  • Wenn es klemmt - wende Gewalt an. Wenn es kaputt geht, hätte es sowieso erneuert werden müssen.
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Beitrag 01.04.2015, 19:49 Uhr
Locke99
Locke99
Level 3 = Community-Techniker
***
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Mitglied seit: 24.08.2010
Beiträge: 297

Event. hilft das etwas.


http://www.messtechnik-neth.de/blog/wissen...konzentrizitat/


würde mal so beschreiben: Koaxial ist wenn du deine beiden Passungen Räumlich (3D) verlängerst laufen diese an einander vorbei. kozentrisch bedeudet deine Passung jeweils
bei einer tiefe von 25 (mittig) gemessen liegen diese als Kreise auf einer höhe.

in deinem bsp. auch aus den Messergebnissen logisch zu erklären.
kozentrisch 0,03 bei einer Gesamtlänge von 350 = 350 : Passungslänge 50 = 7
7 x 0,03 = 0,21
da dies aber um 180 grad gedreht sind das die 0,21 x 2 = 0,42 koaxial.

Der Beitrag wurde von Locke99 bearbeitet: 01.04.2015, 19:58 Uhr
Angehängte Datei(en)
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--------------------
„Der Mensch ist nichts anderes als wozu er sich macht.“


„Es ist schon ein großer Unterschied, ob man etwas aus sich gemacht hat oder ob man nur etwas geworden ist.“
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Beitrag 01.04.2015, 20:29 Uhr
cgTNC
cgTNC
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Beiträge: 1.341

Wie von Locke99 schon aufgezeigt, machen sich minimale Abweichungen extrem bemerkbar.

Daher würde ich sagen:
Die Bohrungen sollten rund sein und eine gute Oberfläche haben. Wenn man nur einmal mit dem Fräser rum fährt passt die Form vielleicht nicht wirklich.
Falls an der Messmaschine 2 verschiedene Taster verwendet werden, müssen diese zueinander kalibriert sein. Die Kalibrierung sollte nicht all zu lange her sein.
Falls sich das Teil nach dem Ausspannen verzieht, kann es nicht klappen.
Die Qualität der Messmaschine muss passen, mit einem Faro-Arm kann man keine Koaxialität bestimmen.

Und vielleicht nicht unerheblich wie die Formtoleranz genau bemaßt ist.
1. Ein gemainsamer Bezug der beiden Bohrungen A-B zu dem die Bohrungen jeweils Konaxial sein sollen
2. oder eine Bohrung A zu der die andere Koaxial sein soll.

Gruß
cgTNC

Der Beitrag wurde von cgTNC bearbeitet: 01.04.2015, 20:41 Uhr
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Beitrag 02.04.2015, 06:56 Uhr
Keule0
Keule0
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Beiträge: 471

... ich finde die Angabe " 0,4 mm Koaxial" auch fraglich.

Wie die Vorredner schon sagten, wird mit Koaxialität die Lage der beiden Achse zueinander beschrieben. Und da gibt es eigentlich nur 2 Fälle zu betrachten:

1. Die beiden Achsen sind Paralell aber zueinander versetzt. Das müsste dann der Selbe Wert sein wie für die Kozentrizität (wenn die Konzentrizätätsebene senkrecht zur Bohrungsachse verläuft).

2. Die beiden Achsen sind nicht Paralell zueinander. Dann Kann die Konzentrizität 0 sein, aber die Achsen liegen trotzdem nicht aufeinander. Nur dann nützt die Angabe 0,4 mm gar nichts. Was soll das denn bedeuten ? Mann kann doch die Lage zweier Linien/Achsen im Raum nicht durch ein eindimensionales Längenmaß angeben.
Interessant ist eigentlich der Winkel zueinander und in welcher Ebene dieser Winkel liegt.

Dein Messmensch muss dir seine Messergebnisse schon räumlich erklären können. Von mir aus mit Klorollen und Schweißdraht im Pausenraum, aber er sollte schon genau sagen können wie die Bohrungen zueinander liegen.
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Beitrag 03.04.2015, 18:10 Uhr
Messknecht-01
Messknecht-01
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Mitglied seit: 24.02.2013
Beiträge: 114

Hallo,

was auch zusätzlich ein Problem bei Messmaschine mit berechnen von Koaxialität und Konzentrizität ist, wie wurde das Bezugselement aufgebaut da kann es zu einem Berechnungsfehler bis zum 8 Fachen kommen. Sollte das Bezugselement auf eine Seite gelegt worden sein dann rechnet die Messmaschine bei den Abständen von 250mm zwischen den beiden Passungen einen Fehler mit rein den es in Wirklichkeit garnicht gibt. Das Problem ist einfach das die Bohrung selbst mit 50mm als Bezugsachse (wenn Bezugselement nur einer Seite) gegenüber zu dem beiden Bohrungsabständen von 250mm in dem Moment einen Berechnungsfehler entsteht. Der Messtechniker soll einen Bezugselemet aus beiden Bohrungen (z.B. ein Zylinder oder eine 3D Gerade) erstellen und dann das ganze nochmal berechnen lassen dann stimmt die Messung und es entsteht kein Berechnungsfehler von der Messmaschine.


Gruß
Messknecht
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Beitrag 13.04.2015, 14:39 Uhr
YouDas
YouDas
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Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 11.01.2014
Beiträge: 16

Hallo,

entschuldigt erst einmal meine verspätete Antwort, es ging aber leider aus Gesundheitlichen Gründen nicht früher!

So, danke für die vielen Antworten! Denke mal, dass ich das jetzt auch verstanden habe.
Habe nochmal versucht mit dem Messtechniker zu reden und auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, aber er ist da sehr eigen und will sich nichts sagen lassen, kennt der ein oder andere ja vielleicht biggrin.gif.
Habe dann einfach mal mit dem Konstrukteur/Ingenieur geredet und er konnte mir das dann nochmals verständlich (genau wie Ihr!) erklären, und hat mir bestätigt, dass ich das Teil mit diesen Messergebnissen beruhigt weiter geben kann, da auf so kurzen Zylindern eine „genaue“ Messung der Koaxialität fast gar nicht möglich sei.
Da in den Nächsten Wochen sowieso die 2000h Wartung ansteht, werde ich mich auch gar nicht weiter um die Kinematik kümmern, sondern warte bis der Techniker von DMG da ist.

An euch ein dickes Danke! :-)


##Mfg
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