Zuerst einmal danke für die vielen Antworten!
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Servus,
und den Techniker machst du, weil du dich beruflich nicht verändern willst, stimmts?
viel Erfolg
Klar mache ich den Techniker um mich beruflich verändern möchte, allerdings kann ich das auch in meinem aktuellen Unternehmen mit rund 7000 Beschäftigten, da gäbe es sicher auch den ein oder anderen Posten für mich.
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Hi millsci,
Bei mir war es so: nach 10 Jahren an Fräsmaschinen, Einzelfertigung Großteile , bin ich auf eigenen Wunsch in die AV gegangen und nicht glücklich geworden...
Mir fehlte einfach was, war einfach nicht meins, ich würde auch nie den Job eines Fertigungsmeisters machen wollen, ich brauche die Praxis.
Nach einem Firmenwechsel konnte ich dann auf CADCAM Geschichte aufspringen, genau das ist mein Job! Allerdings fahre ich noch selbst ein, habe eine Mischung aus Kleinserien und Einzelteilen mit einem technisch perfekten Umfeld.
So kann ich mal draußen was machen, oder drinnen Programmieren. Nur programmieren wäre auch nichts für mich, nebenbei habe ich immer wieder Azubis, die ich nachziehe.
Will sagen: höre genau in dich rein, was dir liegt, da du noch sehr jung bist kannst Du auch mal probieren, und wenn manchmal nur die Erkenntnis dabei rauskommt, das es das nicht war, das bringt schon viel.
Und noch was: nicht von Technik blenden lassen....wir haben hier in der Gegend ein renommiertes Unternehmen, dem die Leute weglaufen, weil sie nicht mehr denken dürfen, da bringt die tolle Technik nichts...
So Long,
Viel Erfolg!
Danke für den Post, finde ich sehr hilfreich! Die beschriebene Situation passt halt auch eher in mein aktuelles Unternehmen rein. Wenn man dort mit Vorschlägen zur Optimierung kommt sei es in Form von Werkzeugen oder einfachen Änderungen des Bearbeitungsablauf wird man recht schnell abgewunken mit Kommentaren wie "machen wir schon Jahre so! Funktioniert ja brauchen nichts neues" oder "Viel zu Teuer brauchen wir nicht". Wir reden hier nicht von Exorbitanten Anschaffungen sondern bspw. von der Umstellung von HSS auf VHM fräser....
Ich habe unheimliches Interesse an der Zerspanung vorallem im Fräsbereich, ich seh das auch alles eher als Hobby wie als Job an, wofür ich extrem oft hämisch belächelt werde weil ich mich auch mal in meiner Freizeit hinsetze und mich schlau mache oder mir Gedanken mache. CAD/
CAM interessiert mich schon ewig und ich würde es eben sehr gern lernen, nur Privat ist das alles etwas teuer und nur einen Lehrgang zu machen bringt ja auch nichts, wenn man danach keine Chance hat regelmässig damit zu Arbeiten.
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If life get's boring - risk it !
Was willst Du mehr ? Der jetzige Job langweilt schon jetzt, ein Wechselangebot steht, das Thema interessiert Dich. Vermeintliche Sicherheit gibts nicht mehr. Wer kann schon 10 Jahre in die Zukunft blicken heutzutage ?
Also: geh' hin und finde raus, ob das Dein Wunschjob ist. Selbst wenn das nicht ganz richtig ist, bleibst Du doch für den Arbeitsmarkt interessant.
Ich schätze, dass die Programmierer hier bei uns ihre Arbeitszeit zu maximal 50 % direkt mit NC-Programmierung am Rechner verbringen. Das kann schon ein weites Feld sein.
Weiterhin viel Erfolg bei Deiner Entscheidungsfindung (hört sich aber so an, als ob Du schon entschieden hast). Trau Dich. Mit 21 Jahren steht auch heute noch die Welt offen vor Dir für alles.
So selten man es heute glauben kann, aber bei dem Unternehmen hat man die Sicherheit wenn man nicht geht bis zur Rente dort nen Job zu haben. Allerdings hat man auch die Gewissheit geht man einmal von sich aus, gibts keinen Weg mehr zurück. Das Unternehmen ist halt im Saarland hinter dem Bergbau das größte Traditionsunternehmen, weshalb es wohl auch mittlerweile eine Montanstiftung ist. Und wer dort geht wird gleichbehandelt wie Staatsverräter.
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Sowas in der Art habe ich auch hinter mir. Ich arbeite auch in einem mittelständischen Unternehmen. Meinen Techniker mache ich auch nebenher.
Seit knapp 2 Jahren
fräsen wir ausschliesslich mit CAM-System. (Solidcam/Solidworks)
Um dir die Angst damit zu nehmen, ein CAM-System zu lernen ist keine Raketenwissenschaft und wenn man sowieso aus dem Fräsen kommt. Ist es nochmal deutlich anders und einfacher. In meinem Bekanntenkreis kenne ich sogar Kaufleute die CAM-Programme erstellen sollen. Was meistens an der Maschine gänzlich fehl schlägt.
Kleinere Unternehmen haben in meinen Augen den Vorteil, dass man mit viel Eigenleistung relativ schnell und gut weitergefördert wird. Da diese Unternehmen stärker Kämpfen müssen um am Markt zu bleiben. Mit deinem Techniker machst du ja schon den richtigen Schritt. Anschliessend auch noch mehr Verantwortung übernehmen zu können.
Bei großen Unternehmen ist der Weg nach oben alleine schon dadurch begrenzt. Das jeder über dir, Sorge hat, das ihm am Stuhl gesägt wird. Zudem kommt das eine Veränderung, sei es jetzt Maschinenpark Werkzeuge etc. deutlich langsamer von statten geht. Da unzählige Meinungen und Beschlüsse der einzelnen Verantwortlichen eingeholt werden müssen.
Das ist in einem kleineren Unternehmen deutlich einfacher.
Zum Thema Techniker-Schule und CAD/Cam:
Ich stelle in den letzten Wochen immer wieder fest, wieviel einfacher es für mich in der Schule ist, dadurch das ich in der Firma viel mit
CAD und Cam Systemen und natürlich auch mit der Fertigung zu tun habe. Viele in meinen Studiengängen haben so einen Technologischen Hintergrund gar nicht.
Ganz allgemein kann ich auch berichten, dass auf meiner Technikerschule nichtmal 5% der Leute einen Zerspanungshintergrund haben! Was wohl für die Zukunftsperspektive in der Arbeitswelt von Zerspanungsmechanikern spricht.
Vielleicht helfen dir manche von meinen Erfahrungen weiter.... ich denke persönlicher Fortschritt ist manchmal viel wichtiger, als nur im sichern Hafen zu verweilen.... viel Erfolg!
Dazu kann ich nur sagen, wie aus der Seele gesprochen!
Jeder über mir denkt man will ihm am Stuhl
sägen, dabei will ich einfach nur einen in die Jahre gekommenen Betrieb wieder zu mehr Wirtschaftlichkeit und Umweltbewusstsein führen, so das junge Leute (gut so alt bin ich nun auch nochnicht, ich meine aber frischgebackene Facharbeiter) nicht direkt die Segel streichen und gehen! Sondern sagen hey der Betrieb ist toll, ich kann mich mit Leuten über den Job austauschen vieles lernen und arbeite wie man es heute tut und nicht wie vor 50 Jahren! Klar nicht alles alte ist schlecht, manches ist noch besser als der neuen Schrott den es heutzutage gibt, aber ein Betrieb der seid den 80ern stehen geblieben ist bis auf ein
Bearbeitungszentrum ist eben für junge interessierte Leute nicht das gelbe vom Ei! Allein in den letzten zwei Jahren sieben Facharbeiter durch diese Probleme verheizt und das bei einer Betriebsgröße unter 10 Mann...
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Hmm kann mich eigentlich nur anschließen. Warum nicht probieren ... nein nicht probieren, MACHEN!
Eins aber noch: im Büro ist ein anderer Druck, Belastung etc. zu erwarten. Ich habe diesen Schritt auch gemacht und bin im Büro im Vertrieb (Angebote) tätig.
Eben diesen Druck will ich, denn erst dann wird meine Neugierde richtig geweckt und ich habe noch mehr Interesse daran jedem zu beweisen es geht eben doch wenn man denn nur will!
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Beides hat natürlich seine Vor- und Nachteile.
Ich arbeite in einem Großbetrieb mit eigener Patentabteilung, subventionierter Kantine und einem Betriebsrat.
Viele Jahre hatte ich einem 15 Mann Betrieb geknechtet bis ich Herzprobleme hatte. Da war ich mehr oder weniger mein eigener Chef mit der Bedingung, dass ich keine Aufträge ablehnen dürfte. Manche Überstunden wurden mit dubiosen Begründungen nicht bezahlt und die Fluktuation waren in 11 Jahren ganze 42 Mitarbeiter.
Arbeiten ist eben kein Disney-Club mit ständig neuen Attraktionen.
Es gibt Menschen, die verdienen ihren Lebensunterhalt mit dem Entleeren von Urinflaschen und sind auch zufrieden.
Mein Tipp:
Bleibe geduldig und bleibe bei deinem Betrieb, denn bei solchen Betrieben tun sich ständig neue Jobs in allen Richtungen auf.
Die aktuelle Sicherheit weiß ich deshalb auch sehr zu schätzen, nur verliere ich langsam wirklich die Lust da mich mein Aufgabengebiet zu sehr langweilt.
Arbeiten ist nie ein Disney-Club auch darüber bin ich mir Bewusst. Aber wegen Geld oder Sicherheit in einem Unternehmen zu bleiben fühlt sich für mich eben nicht Richtig an, denn das denke ich macht man nur ein paar Jahre mit und hat dann garkeine Lust mehr auf die Arbeit. Ich denke ich möcht da doch schon lieber ein Arbeitsumfeld mit gutem qualifizierten Personal und Techniken vorziehen, als die Sicherheit und das Geld.
Aber allen nochmal
Der Beitrag wurde von millsci bearbeitet: 16.07.2014, 12:36 Uhr