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Hin und Herspulen, brauche mal etwas Aufklärung

Beitrag 02.04.2009, 15:53 Uhr
Knöpfchendrücker
Knöpfchendrücker
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Beiträge: 31

Hallo,

zur Zeit behandeln wir in der Technikerschule, im Fach Verfahrenstechnik das Thema Drahterodieren, Wasserstrahl- und Plasmaschneiden etc..

Nun bilde ich mir ein, vor 2 Jahren eine Drahterodiermaschine gesehen zu haben, die einen Draht ständig zwischen zwei Spulen auf und abwickelte. Die Geschwindigkeit war dabei verhältnismäßig schnell, so dass etwa alle 6-10 Sekunden der Draht zurückgespult wurde.

Unser Lehrer hat mir dies ausgeredet und geht von einer optischen Täuschung aus. Nach seiner Meinung wird ein mehrere Kilometer langer Draht nur einmal überspult und dann entsorgt.

Nun meine Frage:

Wer kennt einen Maschinenhersteller, der Maschinen mit dem von mir beschriebenen Verfahren anbietet oder kann mir nähere Informationen über dieses Verfahren verschaffen?

Für nützliche Informationen bedanke ich mich im Voraus
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Beitrag 02.04.2009, 16:26 Uhr
Themenstarter

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Beiträge: 0

Hallo,

ich denke du wirst deinem Lehrer wohl Recht geben müssen, denn im normal Fall, wird der Draht nur einmalig genutzt.

Danach entweder zerhackt oder in Schlaufen gelegt.

Mehrmaliges Benutzen macht kaum Sinn, da ja der Draht bei der Bearbeitung stetig abnimmt (im Durchmesser).

Mehrmaliges Benutzen würde zu häufigen Drahtrissen führen und zu Konik Verfälschungen.
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Beitrag 02.04.2009, 17:48 Uhr
uli12us
uli12us
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Beiträge: 5.008

Es könnte sein, dass du das mit einer Seilsäge verwechselt hast.
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Beitrag 02.04.2009, 20:06 Uhr
gekufi
gekufi
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Beiträge: 2.393

Hallo

@ Knöpfchendrücker
Mir ist auch keine EDM-Drahtschneidmaschine bekannt, welche den Draht wieder verwenden würde. Wichtige Gründe hat Paranuit ja schon genannt.
Beim Verschleiß kommt hinzu, das der Draht durch die dann schon "sehr" raue Oberfläche nicht mehr sauber in den Drahtführungen läuft, was genaueres Arbeiten sehr schwer machen wird. Und es kann auch zu vermehrten Fehlfunktionen kommen, da die Drahtführungen der Maschinen sehr genau sind und auch sehr genau den Drahtlauf (Kraft und Geschwindigkeit) messen. Diese führen dann zum Maschinenstillstand, welcher teilweise nur schwer zuzuordnen ist.

QUOTE
Die Geschwindigkeit war dabei verhältnismäßig schnell, so dass etwa alle 6-10 Sekunden der Draht zurückgespult wurde.

Der Draht währe hierbei trotz einer hohen Geschwindigkeit sehr kurz, was in kürzester Zeit zum Drahtriss wegen dem Verschleiß führen würde. Denn auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussehen mag, der Verschleiß beim Draht ist relativ groß, bedingt z.B. auch durch die Temperaturen im Schnitt. Denn der Abbrand ist nicht der einzige Verschleiß, welcher den Draht belastet.
Hinzu würden beim hin- und herspulen dann auch noch die zusätzliche Belastung durch die Richtungswechsel kommen.

QUOTE
Unser Lehrer hat mir dies ausgeredet und geht von einer optischen Täuschung aus. Nach seiner Meinung wird ein mehrere Kilometer langer Draht nur einmal überspult und dann entsorgt.

Dein Lehrer hat Recht, der Draht wird nach dem einmaligen Durchlaufen der Schneidzone entsorgt. Die meisten mir bekannten Maschinen haben einen Drahthäcksler, welcher den verbrauchten Draht zur einfacheren Entsorgung in kurze Drahtstücke schneidet.

Die Länge des Drahtes hängt von der Spulengröße und dem Drahtdurchmesser ab. Von knapp 2.600meter bis hin zu über 165.000meter auf einer Drahtspule ist alles drin.

Gruß Gerd


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Wer das Konzept der Unendlichkeit verstehen will, muss nur das Ausmaß menschlicher Dummheit betrachten.
Voltaire
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Beitrag 02.04.2009, 20:40 Uhr
geni
geni
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Beiträge: 509

hallo

Du hast zwar recht aber dann doch auch nicht smile.gif

Ich weiss woher das gehört hast. Es gibt tatsächlich in China 1 Drahterodiermaschine die ihr Draht wiederverwendet. Das ist aber ein Einzelstück und die Spulen haben ein Eigengewicht von über 3T. Dort wird von der oberen Spule draht durchgeführt und unten wieder aufgerollt. Damit können sie den Draht bis zu 3x verwenden. Natürlich für Schruppbearbeitung und durschnittliche Geschwindigkeiten.

Gruss geni


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Meine Beiträge enthalten nur rudimentäre Hilfe, eine detallierte Hilfe bezüglich meiner Beiträge kann man im CNC Arena Chat ersuchen. Detaillierte Hilfe bezüglich CAD, FEA, CFD und derivate wie Bewegungssimulationen auf die von mir unterstützten Systeme können allenfalls gegen ein geringer Obulus ersucht werden.
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Beitrag 03.04.2009, 05:48 Uhr
Knöpfchendrücker
Knöpfchendrücker
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Beiträge: 31

Geni hat Recht,

denn auch ich selbst hab die Maschine in China gesehen.
Nur war die Drahtlänge etwa 20-50 Meter - Sorry für die grobe Schätzung - und wurde unzählige Male hin und her gespult.
Ich werde mal einen ehemaligen Kollegen aus China fragen.

Danke für alle Antworten.
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Beitrag 25.02.2015, 10:52 Uhr
Romanji74
Romanji74
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Mitglied seit: 28.09.2012
Beiträge: 2

Hallo,

das ist so nicht wirklich richtig.
Es gibt tatsächlich Drahterodiermaschinen, bei denen der Draht hin-und her läuft.
Hierbei wird ein Molybdän-Draht mit einem Durchmesser zwischen 0,03 und 0,20 mm und einer Zugfestigkeit zwischen 1500 und 2000 Nm verwendet.
Durch diesen Draht werden entsprechend hohe Geschwindigkeiten beim schneiden erreicht, ohne zu viel an Genauigkeit einzubüßen.
Auf einer Rolle Draht sind meist um die 1700 Meter, wobei nur ein Bruchteil des Drahtes auf einmal verwendet wird, da der Draht auf nur einer Rolle läuft - dort auf- und wieder abgespult wird.
Eine Abnutzung des Drahtes ist natürlich da, jedoch kann man den Offset nach einer Weile der Nutzung korrigieren, sodass anstatt 0.2 mm dann 0.18 oder entsprechend weniger zur Berechnung verwendet wird. Den Draht kann man ja jederzeit messen.

Die Firma Knuth Werkzeugmaschinen z.B. bietet solche Drahterodiermaschinen an. Und teuer sind die Teile auch nicht.

Gruß Romanji
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