SolidCAM
SolidCAM

The Solid Platform for Manufacturing

Fräsen Edelstahl mit I Machining

Beitrag 28.07.2014, 10:27 Uhr
Zerspanner
Zerspanner
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 10.05.2007
Beiträge: 24
Hallo Leute,
hat jemand von euch Erfahrung mit I Machining und Edelstahl ( 1.4301 ) ?
Welche Werkzeuge benutzt ihr ?
Fräst ihr mit oder ohne Kühlmittel ?
Unsere Erfahrungen wahren bis jetzt nicht besonders gut.
Für eure Antworten im voraus vielen Dank.
   
Beitrag 28.07.2014, 12:12 Uhr
Auten
Auten
Level 4 = Community-Meister
****
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 24.11.2007
Beiträge: 368
QUOTE (Zerspanner @ 28.07.2014, 10:27 Uhr) *
Hallo Leute,
hat jemand von euch Erfahrung mit I Machining und Edelstahl ( 1.4301 ) ?
Welche Werkzeuge benutzt ihr ?
Fräst ihr mit oder ohne Kühlmittel ?
Unsere Erfahrungen wahren bis jetzt nicht besonders gut.
Für eure Antworten im voraus vielen Dank.


Moin,

arbeite mit den TPC Fräsern vom Orange Katalog und Kühlmittel.

Vorher immer mit HPC 4 - 5 Zähne und Kühlmittel.

Wichtig ist auch das du nicht Level 8 Turbo einstellst. Hab mitbekommen das das unsere Maschinen nicht wollen. Sprich bei zuviel Tempo kommt die Maschine mit den Vorschüben nicht mehr hinterher was schlecht ist wenn du auf 10.000 U/min bist. Da kannste den Fräser gleich wegschmeißen.

Ich passe mir die seitliche Zustellung an.

z.B.: Turbo Level 4 und max. Eingriffswinkel Vorgabewert - 20%.

Effekt ist das du die Spindelleistung runter nimmst was unglaublich viel ausmacht.

Kommt aber immer auf Bauteilgeometrie und Fräser an. Außerdem ist da noch wichtig ob du Blankes oder völlig Verkrustetes Material vorliegen hast.

Und wenn`s bei dir nicht auf die Zeit ankommt, dann nimm die Standard Level....von 1 - 6 die gehen immer.


Hoffe ich konnte dir bisschen helfen,


Gruß
   
Beitrag 16.09.2014, 07:51 Uhr
benalsan
benalsan
Level 3 = Community-Techniker
***
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 19.07.2007
Beiträge: 204
Hey alle zsm,

ich hab in Edelstahl vorallndingen 1.4301 die gleichen Probleme. Fahre ich ganz normale I-Mach daten ist die Drehzahl meist so hoch, das mir die Fräser einfach verglühen.

Geschwindigkeits technisch ist das auch nicht das optimum. Voralldingen weil wir Serien machen, ist Zeit für mich imens wichtig.
Derzeitig nutze ich den Assistenten und verändere sehr viele Werte damit es für mich passt.

Ganz zufrieden bin ich so noch nicht. Standzeit stimmt nicht Laufzeit auch nicht.

Wäre ganz gut wenn ein paar Imach leute die viel Edelstahl machen noch ein paar Erfahrungen was Werte, Werkzeug etc geben.

Meistens setze ich D16 3schneider ein für INOX.

Für Rat und Hilfe wäre ich sehr dankbar.

Beste Grüße
   
Beitrag 16.09.2014, 16:32 Uhr
macmaddog
macmaddog
Level 7 = Community-Professor
*******
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 13.07.2005
Beiträge: 1.316
Hallo, i
ch nutze aus dem Orangenen Nr.: 20 3019, ausschlieslich mit Luft, Kaltluftdüse von Emugen.
Level 6 ,Schnittdaten für Normale WK Tabelle 170 m/min , vorschub HMwert je nach fräser /1,5 = Zahnvorschub.
Bei nem 16er wäre der HM max 0,075 also fz 0,05,, 4 schneiden = 0,2 mm pro Umdrehung.
Eingriffswinkel min 10°, max 51°
Drallwinkel im Mittelwert, wenn ACP schlecht ist im Bereich +/- 2,5° andern in der Tabelle bis Zustellung optimal ist.
(Variabeler Drallwinkel)

mfG macmaddog

Der Beitrag wurde von macmaddog bearbeitet: 16.09.2014, 16:36 Uhr


--------------------
"Bei weiteren Fragen einfach im Chat melden. mfG macmaddog. "
   
Beitrag 16.09.2014, 20:31 Uhr
Chwvu
Chwvu
Level 3 = Community-Techniker
***
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 17.08.2012
Beiträge: 168
Hallo zusammen,

Wir fräsen 1.4404, 1.4462, 1.4112 und Hastelloy.
Vorgedrehte Teile, an denen viel Volumen geschruppt werden muss, oft eine Stunde und mehr pro Teil.
Einzelfertigung und Serie.

SC2013, imachining. HERMLE C42
Insgesamt haben wir hervorragende Ergebnisse, Oberflächen sehr gut, keine Vibrationen.
Es kommt aber auf das gesamte Paket an, werkzeugaufnahme, Fräser, Wekstückspannung, Strategie etc.


Fräser: D=3-14 von Nachreiner E.7698WA. 4schneiden
D=16 Nutzlänge 40 und 55 von Mapal Silent Optimill 5schneiden

Imachining: Level5-6, bei stabilen Verhältnissen nichts geändert, höchstens die Mittenspandicke auf 0.07 reduziert, Leute regelt nicht so viel rum, lieber mal die Strategie überdenken.
Oft wird ein zu grosser Fräser genommen, imachining ist richtig gut, wenn Platz zum bewegen ist, deshalb vom Gefühl her eher einen kleineren Durchmesser verwenden. schneidenanzahl im Werzeugkatalog muss stimmen....!

Auch interessant: SC2013 hat ein agressiveres imachining als SC2012, da wurde was geändert.
Anfangs habe ich auch alles geändert, seit ich die Finger weglasse, läuft es besser.

Falls es etwas scharf ums Eck geht nehme ich noch den Eingriffswinkel etwas zurück, ebenso bei sehr dünnwandigen Sachen, die zu vibration neigen.

Luftkühlung, wenn die Späne gut wegkönnen, aber das ist ein muss! Einmal Späne reingezogen und fertig.....unbedingt vermeiden.
Eine gute Hilfe ist ein Job Maschinenkontrolle, wo ich den Tisch Schwenke und drehe, als Vorlage gespeichert, einfach jeweils einfügen.

Wasserkühlung: idealerweise mit Schrumpfaufnahme die einen Kühlkanal haben, der direkt neben dem Schaft parallel zum Fräser rauskommt.
Dann mit bis zu 80bar drauf, dann ist sauber an der Schneide.....ideal bei Taschen oder wenn die Späne Nester bilden.

Standzeit nass oder trocken liegt beim Schruppen etwa bei 3-5h,speziell die MAPAL fräser laufen seidenweich, mit dem 16er stellen wir bis 45zu, kein Problem.

Sehr gut sind Hydrodehnfutter, wegen der Dämpfung.
Werkstücke spannen wir viel in Alubacken, Alupaletten, das dämpft auch nochmal, ein harter gesamtaufbau ist schlecht.

Das sind so meine Erfahrungen,

Viele Grüsse
Christoph
   
Beitrag 17.09.2014, 06:48 Uhr
Graven Hawk
Graven Hawk
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 20.01.2003
Beiträge: 35
Hallo,

wir benutzen IMachining auch schon seit der Einführung, zu ca. 50% in 1.4301, 30% in 1.4305, Rest Stahl, 42CrMo4 etc...

Wir sind mit IMachining voll zufrieden.

Wir benutzen meist aus dem orangem Katalog die Fräser 202995 bzw. 203014 für die Bearbeitung.

Natürlich lief am Anfang auch nicht alles Glatt, doch wenn man sich einmal genauer Anschaut woran es liegen könnte kann man sich schon viele kaputte Fräser sparen smile.gif

Unser Hauptproblem war das sich der Fräser den letzen Span bzw. eigentlich schon fast ein Blech beim Durchstoßen ins Freie rein gezogen hat und das nicht verkraftet hat. - Wenn man sich die Verfahrensweise bei offenen Ausbrüchen / Nuten bei IM anschaut macht IM folgendes: Bis zum Durchbruch fährt IM von der einen Seite und ab Durchbruch dann von der anderen -> Hier steht dann meist, aufgrund der Zähigkeit von 1.4301 noch ein dünner Blechstreifen der eingezogen wird.
Wenn man aber per Skizze ein Rechteck auf die Nute legt, das an einer Seite Fräserradius + 1-2mm über die Nut herausragt und diese Seite beim Kettenaufbauen als geschlossene Kontur angibt wird IM natürlich die ganze Zeit von einer Seite bearbeiten und das Problem tritt nicht auf.

Leider haben wir nur "normale" KSS-Spühlung an unseren Hermles so das wir auch öffter mit Spänenestern etc zu tuen haben, wenn der Fräser Späne zieht ist natürlich Schluss.
Abhilfe schafft z.b. nicht per Helix reinfahren sondern mit Startbohrung (Bohren oder mit 3Schneider stechen) arbeiten, das entlastet die Schneidenecke. Auch das schon angesprochene "auskippen" ist sehr hilfreich oder per Propeller oder ähnliches.

Ein weiterer Aspekt, der mir auch von einem Solidcamanwendungstechniker gesagt wurde, ist das es bei IM auch sehr auf die Schneidenbeschaffenheit des Fräsers ankommt. Da nur sehr dünne Späne abgehoben werden braucht der Fräser keine stumpfe Schneide wie es aber die meisten HPC-Fräser haben (z.B. Iscar oder so), der Orange 202995/203014 hat eine relativ scharfe Schneide und kommt somit gut mit IM zurecht.

Was auch noch Zeit bringt und die Maschine ruhiger laufen lässt ist die HPC-Toleranz (bei Heidenhain), im PP zusätzlich programmieren lassen und so das man die in den JOB-Zusatzfunktionen anschalten kann und die Toleranz per Hand eingeben kann. Wenn man z.B. beim Schruppen einen Wert von 0,15mm eingibt erlaubt man der Maschine schon viel gröber zu Positionieren und so funktioniert die Berechnung und Umsetzung auch schneller.

So das wars erstmal was mir so spontan einfällt,

Gruß

Arne
   
Beitrag 17.09.2014, 07:13 Uhr
Hainlander
Hainlander
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 19.03.2013
Beiträge: 14
Morgen,

unsere Erfahrung hat gezeigt, dass 1.4301 auch unheimliche Matterialschwankungen hat!
Wir waren zuerst auch ganz begeistert von Standzeit und Zeitspanvolumen.
Die Nächste Serie war aus ner anderen Materialcharge und mit IM fast unmöglich zu zerspanen.
   
Beitrag 17.09.2014, 20:31 Uhr
Chwvu
Chwvu
Level 3 = Community-Techniker
***
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 17.08.2012
Beiträge: 168
QUOTE (Graven Hawk @ 17.09.2014, 07:48 Uhr) *
Hallo,

Unser Hauptproblem war das sich der Fräser den letzen Span bzw. eigentlich schon fast ein Blech beim Durchstoßen ins Freie rein gezogen hat und das nicht verkraftet hat. - Wenn man sich die Verfahrensweise bei offenen Ausbrüchen / Nuten bei IM anschaut macht IM folgendes: Bis zum Durchbruch fährt IM von der einen Seite und ab Durchbruch dann von der anderen -> Hier steht dann meist, aufgrund der Zähigkeit von 1.4301 noch ein dünner Blechstreifen der eingezogen wird.
Wenn man aber per Skizze ein Rechteck auf die Nute legt, das an einer Seite Fräserradius + 1-2mm über die Nut herausragt und diese Seite beim Kettenaufbauen als geschlossene Kontur angibt wird IM natürlich die ganze Zeit von einer Seite bearbeiten und das Problem tritt nicht auf.

Leider haben wir nur "normale" KSS-Spühlung an unseren Hermles so das wir auch öffter mit Spänenestern etc zu tuen haben, wenn der Fräser Späne zieht ist natürlich Schluss.
Abhilfe schafft z.b. nicht per Helix reinfahren sondern mit Startbohrung (Bohren oder mit 3Schneider stechen) arbeiten, das entlastet die Schneidenecke. Auch das schon angesprochene "auskippen" ist sehr hilfreich oder per Propeller oder ähnliches.


Gruß

Arne


Hallo,
Ja in der Tat, das mit den Lappen ist ein Problem, hat anfangs ein paar Fräser gekostet.
Mit der Zeit hat man ein Gefühl dafür wie imachining tickt und kann Abhilfe schaffen.
Manchmal hilft es einfach nur an der Kanaltrennung etwas nach oben gehn.
Manchmal muss man eine kleine Kontur einzeichnen, öffnen oder aber eher schliessen.
Manchmal Bohre ich an der kritischen Stelle einfach mit einem Wendeplattenbohrer vor, und verwende das Loch als offene Kontur, dann wird die Stelle gar nicht zweimal bearbeitet.

Da ist wieder die gute alte Kreativität, und Erfahrung gefragt, genau die Dinge, die einen guten vom sehr guten Fachmann unterscheiden....

Viel Spass!

Christoph
   
1 Besucher lesen dieses Thema (Gäste: 1)
0 Mitglieder: