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Der Weg zur Selbstständigkeit

Informationen zu Stellenangeboten

Hallo liebe Community,

wir möchten euch darauf aufmerksam machen , dass dies Forum dem fachlichen Erfahrungsaustausch und eben nicht für Stellenausschreibungen angelegt wurde! Es geht hier um Arbeitnehmer / Arbeitgeber und Arbeitsverhältnisse, rechtliche Belange und allgemeines zum Arbeitsverhältnis.
Wir erlauben seit einiger Zeit keine Stellenausschreibungen mehr im Forum.
Dennoch geben wir die Möglichkeit dazu über Marktplatz / "Stellenmarkt" - hierüber kann man auch Stellenangebote aufgeben diese werden dann auf jobinfo24 einem breiten Publikum gezeigt und bei fachlicher Ausrichtung auch dort in der Liste der IndustryArena eingereiht.
Für Unternehmen, Firmen, Jobagenturen & Co. gibt es professionelle Möglichkeiten Ihre Ausschreibungen zu platzieren.

Die AdminCrew
Beitrag 11.09.2014, 01:33 Uhr
I-M
I-M
Level 1 = Community-Lehrling
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Mitglied seit: 24.04.2014
Beiträge: 3

Erst ein mal Hallo hier in der Runde.
Ich bin nun schon eine Zeit lang Mitglied hier und durchforste regelmäßig dieses Forum nach Informationen.
Ich hoffe ihr seit dieses Thema nicht schon Leid, aber ich habe natürlich unzählige Fragen.

Konkret geht es darum das ich mich mit einem Arbeitskollegen selbstständig machen möchte im Bereich CNC-Fräsen. Wir beide sind gelernte Werkzeugmacher, vertraut mit simultan 5-Achs fräsen, konstruieren sowie programmieren auf CAD/CAM Systemen.

Natürlich ist es ein langer steiniger Weg zur eigenen Firma, wir sind jedoch bereit diesen zu gehen und uns auch mehr oder weniger bewusst was auf uns zukommen wird.

Nun ein mal ein paar konkrete Fragen zu denen ich eure Meinung wissen möchte. smile.gif

1) Im Gebrauchtmaschinensegment gibt es ja allerhand zu erwerben, grundsätzlich kann ich mir aber keine Meinung bilden ob eine ältere gebrauchte Hermle zum Beispiel einer neueren Spinner oder ähnlichem vorzuziehen ist ( natürlich kommt es auf die Bearbeitung drauf an, aber als Lohnfertiger weiß man ja nie genau was auf einen zukommt ) Grundsätzlich haben wir ein Kapital von rund 75.000€-85.000€ zur Verfügung. Aus unserer Firma sind wir nur Hermle oder Mikron gewohnt, habe erst nach meiner Internetrecherche etwas von Spinner Hurco oder Fehlmann gehört. Wir suchen für den Anfang etwas in der Richtung Hermle C600 oder C40 ( das soll eine Angabe zur Maschinenart sein bzw in Welcher Größe ^^ ) Steuerung Heidenhain 530

2) Was haltet ihr von einem Maschinenleasing oder einer Ratenzahlung? Habe schon öfters gelesen das man natürlich möglichst liquide bleiben soll, aber ist es nicht trotzdem sehr riskant sich eine neue Maschine mit so wenig Eigenkapital anzuschaffen?

3) Wie weit würdet ihr am Anfang die Buchhaltung selbst führen? Ein Freund von mir hat eine eigene Firma in der er die Buchhaltung für andere Firmen übernimmt. Daher hätte ich die Möglichkeit alles was man dafür braucht zu erlernen. ( Beziehungsweise haben wir das Glück das er uns die Existenzgründungsberatung für Lau macht wink.gif ) Habe des öfteren gelesen das die Buchhaltung ein sehr großer Aufwand ist und daher sollte man das nicht selbst machen, da man ja mit arbeiten eh genug beschäftigt sein wird.

4) Grundsätzlich arbeiten wir mit einem Freund zusammen der bereits selbstständig ist und auch eine Halle besitzt. Er hat sich bereit erklärt uns am Anfang zu unterstützen und auch in seiner Halle die Maschine unterzubringen ect. Jedoch besitzt auch er keine CAD/CAM Software und die Preise für UniGraphics oder Hypermill sind ja so ziemlich der Wahnsinn. Welche Alternativen kennt ihr?


5) Welche Gedanken sollte ich mir sonst noch unbedingt machen? ( Thema Promotion, Werbung, Kundenfindung, Förderung ect hab ich schon hinter mir )
Noch zu den Voraussetzungen, eine Meisterprüfung sollte ausreichen zur Gründung denke ich, andernfalls hätte ich nächstes Jahr auch einen BSc vorzuweisen ^^ )

6) Die Rechtsform soll eine Gmbh sein, damit wir auf der sicheren Seite sind. Welche Rechtsform könntet ihr euch noch Vorstellung ( bitte mit Begründung smile.gif )
Kreditwürdigkeit einer Gmbh bei Banken nur mit privaten Sicherheiten ist mir klar, allerdings möchten wir das Ganze so Schuldenfrei wie möglich durchbringen. Uns ist klar das wir dafür arbeiten werden bis wir umfallen wink.gif

Ich freue mich auf eure Antworten

mit freundlichen Grüßen

I-M
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Beitrag 11.09.2014, 05:53 Uhr
Boern
Boern
Level 7 = Community-Professor
*******
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 27.11.2004
Beiträge: 2.484

Hallo,

für alle Steuer Fragen solltest du einen Steuerberater haben, dieser kann dich auch in der Rechtsform beraten !

Bei aktuellen Zinssatz solltest du schon schauen das eine Maschine am besten Finanzierst, oder eben Leasen.
Schulden sind als Betrieb meißt eher besser als Guthaben, da gibt es leider auch Steuern drauf.
Aber hierzu sollte dich dein Steuerberater der auch die Buchhaltung für dich macht beraten.

Für die Bank solltest du ein Konzept haben was du so vor hast.

KFW Förderung einbeziehen

Und ganz wichtig eine gewerbliche Haftpflicht Versicherung.

Gruß Boern


--------------------

Das dringendste Problem der Technologie von heute ist nicht mehr die Befriedigung von Grundbedürfnissen und uralten Wünschen der Menschen, sondern die Beseitigung von Übeln und Schäden, welche uns die Technologie von gestern hinterlassen hat.


Dennis Gabor (1900-79), ungar.-brit. Physiker, Entwickler der Holographie, 1971 Nobelpr.
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Beitrag 11.09.2014, 15:23 Uhr
kesh
kesh
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Mitglied seit: 30.11.2010
Beiträge: 679

Hallo

ich bin jetzt knapp 2 Jahre selbst ständig. Am Tag arbeite ich in einer Computerfirma und Abends fräse ich. Ich halte mein Risiko so gering wie möglich.
Angefangen hab ich mit einer alten Maho 500 E2, die hat mich ca 9000.-€ gekostet incl aller Reparaturen, das Geld hat Sie auch schon wieder eingefahren. Ich wollte damit das Geld für eine neue gebrauchte verdienen, hab ich fast geschafft, habe jetzt noch eine DMU 50 T von DMG und bin dadurch ein bisschen in die roten Zahlen gerutscht, keine Schulden bei der Bank aber beim privat Vermögen. Als Cam System benutze ich Sprutcam, das Preisleistungsverhältnis passt da einfach, die jährlichen Wartungskosten sind auch nicht unverschämt und es funktioniert. Ohne CAM geht heutzutage nicht, aber da gehen die Meinungen auseinander, denke das kommt immer darauf an was man macht. Ich fertige eigentlich nur Aluminiumgehäuse aus Vollmaterial aber ohne CAM wäre das nicht machbar. Die Steuersachen kannste selber machen wenn du die Software dazu hast, ich bzw meine Freundin macht das mit WISO Steuersparbuch. Kommt immer darauf an wie man einsteigen will. Du kannst ja keine Klinken putzen wenn du keine Maschinen hast. Wenn du eine hast kommt das nächste Problem, einmal hast du viele Aufträge dann kommt ein Loch und dann kannst du Tag und Nacht arbeiten. Es ist immer ein auf und ab.
Wenn du noch kein Haus gebaut hast und noch keine Familie hast würde ich nicht volles Risiko fahren. Ruckzuck steckst du so tief in den Schulden das du da nicht mehr raus kommst, wenn du keine regelmässigen Einnahmen hast würde ich auch niemals leasen. Selbst Mietkauf ist mir zuviel Risiko. Mein regelmässiges Einkommen aus meinem regulären Job ist meine Sicherheit für einen Kredit fürs Haus, das ich übrigens noch nicht habe. Als Selbstständiger bekommst du kein Kredit von der Bank.

Einen Termin beim Steuerberater hatte ich auch bevor ich alles angemeldet habe, danach hast du noch mehr Angst wie vorher. Am Anfang ist auf jedenfall die Kleinunternehmerregelung sinnvoll. Dh. du kannst bis 17500 € Umsatz machen und sparst dir das mit der Mehrwertssteuer. Mach ich auch so und bis jetzt habe ich keine Steuern nachbezahlen müssen im gegenteil ich habe noch Geld bekommen weil ich kräftig investiert habe.

Die Sparkasse war die einzige Bank die mir ein Geschäftskonto ermöglicht hat. Aber Kredit ist kompliziert ich habe das gelassen weil ich genug Geld auf der Bank hatte. Wichtig ist geschäftlich und privat zu trennen.

Vielleicht hilft dir oder euch das.

Achso eins noch Meister brauchst du nicht. Es gibt Schlupflöcher bei der Handwerkskammer, nicht jedes Gewerbe braucht ein Meister wink.gif

Der Modellbauer oder Metallschleifer darf durchaus auch CNC Maschinen bedienen tounge.gif tounge.gif

Der Beitrag wurde von kesh bearbeitet: 11.09.2014, 15:30 Uhr
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Beitrag 11.09.2014, 16:17 Uhr
coronet66
coronet66
Level 7 = Community-Professor
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Mitglied seit: 25.10.2004
Beiträge: 1.059

kurz und bündig?
lasst es bleiben und sucht euch bessere jobs.
wenn ihr nur lohnfertiger spielen wollt, macht ihr euch selbst das leben schwer.
der markt ist kaputt.
kaputt gemacht durch viele, viele lohnfertiger, die sich jahr um jahr gegenseitig unterboten haben.
die kunden hats gefreut.
sie konnten drücken und drücken und drücken, und der fertiger hats fein mitgemacht.
geld wird noch in einigen wenigen nischen verdient, aber sicher nicht mehr im allgemeinen
lohnfertigerbereich.
einfache teile sind ein sicheres todesurteil.
mit komplexen sachen kann man noch leben, aber viel mehr auch nicht mehr.
und ja, man verdient sogar ein paar euro mehr, als irgendwo im angestelltenverhältnis.
aber nicht so viel mehr, dass es alle entbehrungen wettmacht.
kein wirklicher urlaub mehr.
10-13 stunden tage werden zum standard.
inkl. samstags selbstverständlich....... und sonntags nur mal noch schnell büro machen wink.gif
immer im stress, nie wirkliche ruhe, nie wirklich abschalten.
und wenns mal wieder ne krise gibt, kommt die existenzangst dazu.
hattest du sie einmal, hast du sie immer! auch wenns wieder besser läuft.
am anfang denkst du noch, du würdest geld verdienen.
der erste gute jahr ist gelaufen, der kontostand sieht ganz gut aus.
das finanzamt hält sich noch zurück (logisch, hast ja erstmal gut investiert),
du planst, weil alles so gut läuft.
aber dann kommt das nächste gute jahr.
das finanzamt hält sich weniger zurück und du merkst:
sch......, das ist ja gar nicht mein geld.
das gehört ja zur hälfte dem staat und der kanns mir nehmen wann er will.......
oder auf ein richtig gutes folgt ein richtig mieses jahr:
die hast geld auf der hohen kante, planst investitionen und merkst,
dass du in dem miesen jahr das ganze geld dafür aufwenden mußt um firma und mitarbeiter halten zu können.
nix mehr investition.

es liesse sich alles irgendwie verkraften, wenn insgesamt mehr bei rumkäme und
der staat einem nicht durchgehend die taschen leeren würde.
und nicht nur der staat:
- schau die die strompreise an, das ist ein nicht unerheblicher kostenfaktor, der massiv steigt, sich aber nicht
auf die preise umlegen lässt.
- ebenso die personalkosten (zu denen auch dieBG und deren teuren vorschriften gehören)
- material und weiterbehandlung wird immer teurer: versuch das mal an deinen kunden weiterzugeben biggrin.gif

sorry, dass ich so negativ schreibe, aber in den jetzt 10 jahren hab ich so manche illusion verloren.
ich habe gute mitarbeiter und größtenteils auch gute kunden und trotzdem:
die zeiten des guten geldverdienens sind schon lange vorbei......

denkt mal wirklich drüber nach.
macht ihr es trotzdem:

viel erfolg thumbs-up.gif
dann wünsch ich euch ein glückliches händchen bei der kunden- und mitarbeiterwahl.
und versucht nicht, auch über niedrige preise zu definieren, das bringt euch von anfang an in not.
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Beitrag 11.09.2014, 17:54 Uhr
MikeE25
MikeE25
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Mitglied seit: 14.01.2011
Beiträge: 1.708

Meine Tips:

- so wenig Eigenkapital investieren wie möglich. Alles über 5000 € leasen oder über Kredite finanzieren und alle staatlichen Förderungen ausnutzen.
- das Eigenkapital sicher und sofort verfügbar bei Seite legen für Krankenversicherung, Sozialversicherung, Miete, Krankheit etc etc.
- ein selbstständiger Buchhalter ist preiswerter als ein Steuerberater und auf jedenfall notwendig und sinnvoll für die Buchhaltung.
- die Arbeits Räumlichkeiten sollte nahe am Wohnort oder sogar kombiniert sein. Selbstständig = Selbst + Ständig.
- Betriebs Haftpflicht und Rechtsschutz ist ein Muss. Und für den Streitfall sollte man schon vorher einen guten Anwalt als Ansprechpartner haben.
- Beim Maschinenpark nicht sparen, vor allem auch an Nebendienstleistungen wie Strahlen, Gleitschleifen, Eloxieren, Brünieren, Härten usw denken für die man Partner hat oder es im Kleinen auch selbst macht.
- An eine konventionelle Dreh und Fräsmaschine denken. Auch wenns old school ist, manchmal ist es einfach unersetzlich. Irgendwas altes gebrauchtes reicht dafür völlig.
- Die Familie vorwarnen: am Anfang wenig Urlaub, wenig Freizeit, wenig Geld. Ab dem 5 Jahr wirds besser.

Vermutlich hab ich 1000 Sachen vergessen. Das Thema ist sehr umfangreich. Obs gelingt kann man nur probieren. Zu zweit und mit entsprechend Startkapital / Sicherheiten sind die Chancen aber gut.

Viel Spaß wink.gif
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Beitrag 11.09.2014, 20:49 Uhr
DickerSpan
DickerSpan
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Mitglied seit: 24.11.2005
Beiträge: 2.098

Die Jungs können 5 Achs simultan.
Der entsprechende Markt ist meiner Meinung nach vorhanden.

Formenbau, Prototypenbau, Hydraulikindustrie, Rennsport etc.

Wenn du Kontakte hast, wird das schon was.

Mit deinem Budget wirst du aber nicht auskommen.

Du brauchst schon mal mindestens 120.000 EUR netto für eine vernünftige Gebrauchtmaschine.
Du brauchst schließlich was zuverlässiges mit richtig wumms. Komm nicht mit ner 1998er C600U an. Die ist wahrscheinlich einfach durch und muss überholt werden.
Ne überholte DMU 50 evo gibts ab ca. 100.000 EUR, ist aber kleiner als ne C600/C40U.

NATÜRLICH muss deine Maschine auch nen 3D Messtaster, 40bar IKZ, 18.000 er Spindel haben.
Magazin min 40fach, darunter ists dumm im 5 Achs Bereich. Rüsten ist dein Tod!

Und nun geht es los:

Nullpunktspannsystem mit Diversen Spannmitteln
80 Werkzeugaufnahmen komplett bestückt mit Messerköpfen, VHM Fräsern, Bohrern, Gewindefräsern, Entgratern etc.
Schrumpgerät
Werkzeugvoreinstellgerät
Werkbänke
Schränke
Hubwagen
Stapler (wie willst du den Materiallieferanten sonst entladen???)
CAD/CAM und und und


250.000 EUR Invest

Wenn du es richtig machst, wirst du gutes Geld verdienen!

Fängst du an wie geplant, wirst du ein kleines Lichtlein bleiben und dir immer denken, warum bloß...


Glaube mir, ich kenne genug Schisser (an alle, die Mitlesen: Sorry, ihr wisst wie ich denke smile.gif )die sich mit Schrott selbstständig gemacht haben und dachten, sie wären die Kings. Die bekommen alle Ihren Ar... nicht richtig hoch...


Achja, je größer die Bauteile, die du fertigen kannst, desto weniger Konkurrenz und desto besser die Preise.
Denke ernsthaft über eine DMU 125P oder größer nach. Ein Bekannter hat sich alleine mit einer gebrauchten DMU 200P selbstständig gemacht und lebt sehr gut davon...

Gerne kann ich euch auch genauer beraten, wenn ihr mich in Wuppertal besucht....


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Schuster, bleib bei deinen Leisten!!!
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Beitrag 12.09.2014, 00:50 Uhr
I-M
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Erst mal ein großes Dankeschön für die vielen Antworten und Meinungen an euch alle.

Logischerweise ist Erfolg immer mit Risiko verbunden, nur hatten wir halt geplant die ersten zwei Jahre nebenbei das ganze groß zu ziehen ( ich habe die Möglichkeit am Wochenende zu arbeiten und für meinen Selbsterhalt zu sorgen, daher wäre ich unter der Woche in der Firma dann wink.gif )

So auf die Art in den ersten zwei Jahren das Kapital zu erwirtschaften das wir benötigen für eine ordentliche 5-Achs Maschine.

Werkbänke, Kästen, Stapler ect haben wir zur Verfügung, bzw kann man das auch sehr gut aus Auktionen herauskaufen.

Wir kommen beide aus dem Formen und Prototypenbau, daher sind wir uns sicher das wir dementsprechende Arbeit bekommen werden, haben auch viele Kontakte von daher ^^

Das leidige Thema mit dem Kredit: Leider ist mein Partner dagegen, ansonsten würde ich das Risiko gerne eingehen. Was denkt ihr, ist es möglich sich in zwei Jahren mit viel Ehrgeiz und Einsatzbereitschaft sich den richtigen Durchstart zu finanzieren wenn man das erwirtschaftete Geld 1 zu 1 in die Firma investiert? Steuerrechtlich ist man ja die ersten beiden Jahren etwas weniger belastet hab ich gehört ^^

Auf das Angebot in Wuppertal werde ich vlt noch zurückgreifen, muss mich noch zusammenreden mit meinem Kollegen.

Aber zu meiner ersten Frage:

Mir ist bewusst das eine qualitative Maschine richtig Geld kostet ( Hermle, Mikron ect. ) Aber die Preise einer Spinner zum Beispiel sind ja im Vergleich der Hammer. Hat jemand Erfahrung damit wie genau diese Maschinen sind, wie standfest sie sind ( man will ja nicht dauernd den Monteur anrufen müssen ) ?
Oder besser eine ältere Hermle kaufen, diese überholen und damit arbeiten?

Freue mich auf eure Meinung und Ratschläge, bis bald smile.gif
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Beitrag 12.09.2014, 09:21 Uhr
Badenser1974
Badenser1974
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Hallo zusammen!

Also der Gedanke mit der Selbstständigkeit ist grundsätzlich gut und jeder der im Ansatz etwas Kleingeld und das nötige Fachwissen hat kann meiner Meinung nach problemlos mit dem Gedanke spielen.

Ich selbst habe das im April des Jahres vollzogen, wobei ich mir im Vorfeld schon gut und gerne 2 Jahre lang alles durch den Kopf gehen lassen und intensiv vorbereitet habe. Ich bin noch nicht voll ausgelastet, kann aber schon davon leben und habe abgesehen von der Maschinenfinanzierung schon grüne Zahlen. Ich bereue bis heute nichts und würde es wieder tun.

Eine vertrauenswürdige, befreundete Person an der Seite zu haben kann ein riesiger Vorteil sein, bei mir ist dies ein Maschinenhändler, welchen ich schon seit fast 20 Jahren kenne und der mir bei Fragen rund um die Selbstständigkeit immer mit seinem Wissen weiterhilft. Ausserdem hatte ich auch das Glück, dass ich meine Maschine in seinen Räumlichkeiten stehen habe.

Der Vorteil ist doch ganz klar:
Mit dem Kauf einer Maschine ist es ja nicht getan. Es wird Luft benötigt, man braucht vielleicht noch die eine oder andere konventionelle Maschine etc, wenn alles bereits vorhanden ist und benutzt werden darf ist das sehr hilfreich.

Thema Geld:
Ich selbst habe nur kurz über die Entscheidung ob gebrauchte oder neue Maschine nachgedacht. Das Ergebnis war ganz klar die Neue! Warum? Am Anfang kann man vieles gebrauchen, jedoch sicher keine anfällige Maschine. Schließlich will man produzieren und nicht immer Angst haben, dass wegen des Alters einer gebrauchten täglich etwas passiert, das kann schnell teuer werden. Natürlich kann an der Neuen auch was sein, dann hat man aber zumindest in der ersten Zeit volle Garantie.
Ausserdem würde ich, wenn möglich, so wenig Eigenkapital wie es machbar ist in die Maschine stecken. Das Eigenkapital muß zwar vorhanden sein, wird aber gerade am Anfang anderweilig benötigt. Denkt an schlechte Zeiten! Ein Kunde springt ab, oder ihr versaut einen Auftrag und müsst neu produzieren....das kann sehr schnell und sehr teuer werden!
Mein kleines Drehzentrum mit einem Preis von 190.000.- ist zu 100 % finanziert. Daran sieht man aber auch das die Bank zum einen mit meinem Businessplan und auf der anderen Seite mit dem Eigenkapital zufrieden war.
Mit dem Eigenkapital habe ich Werkzeuge, Messmittel etc. finanziert und einfach einen Puffer dargestellt, der mich mindestens ein Jahr ohne Einnahmen überleben lässt, das heisst, Miete und Maschinenfinanzierung sind mindestens so lange gesichert.
Das ist auf jedenfall viel wichtiger, als das Geld in die Maschine zu stecken, dass ist gut gemeint, jedoch meiner Ansicht nach der falsche Weg.
Wie schon von Anderen erwähnt wurde braucht das Unternehmen ja auch Ausgaben zum dagegenrechnen. Eine gebrauchte, bezahlte Maschine bringt da wenig und ist oft nicht bis schlecht abschreibbar.
Mein Rat ist, sucht Euch als erstes nen guten Steuerberater, der ist bei der Unternehmensgründung sehr wichtig und hilfreich!
So hatte auch ich z.B. zwei Finanzierungsangebote der Bank. Das erste war mit 30.000.- Eigenkapital, das zweite eben ohne. Es ging nicht lange bis mir der Steuerberater zum zweiten geraten hatte, beim ersten wären gleich mal die eigenen Finanzmittel weg gewesen und bei genauerem hinsehen wären über die Laufzeit mehr Zinsen fällig gewesen, d.h. alles genau prüfen lassen!
Ich möchte Euch noch den Rat geben nur anzufangen wenn sicher ist das Ihr für die Erste Zeit Aufträge bekommt. Trotzdem wird es Tage geben wo Ihr nichts habt oder nicht weitermachen könnt, weil vielleicht ein Werkzeug oder Material nicht schnell genug beschaffen werden kann.
Nutzt diese Tage zur Erholung, die werdet Ihr brauchen, setzt Euch aus's Fahrrad oder geht zu Fuß an die frische Luft, denn eines kann ich den zuvor erstellten Antworten verschiedener Forumsmitgliedern bestätigen, der Arbeitstag hat 12-14 Stunden und geht an die Substanz. Auch an ein paar Tage Urlaub am Stück braucht Ihr zunächst sicher nicht denken. Ebenso ist klar das man auch mit ner Erkältung ran muß.

Zum Schluß hoffe ich, ein wenig zur beantwortung beitragen zu können und wünsche für den Fall das Ihr den Weg geht alles Gute.


Grüße aus dem Schwarzwad


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Beitrag 13.09.2014, 11:33 Uhr
MikeE25
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QUOTE (I-M @ 12.09.2014, 01:50 Uhr) *
Das leidige Thema mit dem Kredit: Leider ist mein Partner dagegen, ansonsten würde ich das Risiko gerne eingehen. Was denkt ihr, ist es möglich sich in zwei Jahren mit viel Ehrgeiz und Einsatzbereitschaft sich den richtigen Durchstart zu finanzieren wenn man das erwirtschaftete Geld 1 zu 1 in die Firma investiert? Steuerrechtlich ist man ja die ersten beiden Jahren etwas weniger belastet hab ich gehört ^^



CNC Maschinene least man üblicherweise auf 5 Jahre. Es gibt auch staatliche Förderprogramme die Kredite vergeben wo das erste Jahr Rückzahlungsfrei ist und man erst ab dem 2 Jahr 5 Jahre lang abstottert.
200.000 € Investition = ca. 3500 € / Monat. Wenns Anfangs nicht gut läuft, kann man diesen Kredit / Leasing mit dem Eigenkapital bedienen (das man zum Glück noch hat) und man hat immer genug auf der Seite wenn was schief geht und das ist wichtig.
Der Abschreibungszeitraum der Maschine für die Buchhaltung ist soviel ich weis um die 10 Jahre. Man hat also Ausgaben die man nicht sofort als Ausgaben in der Buchhaltung sieht, das erhöht Gewinne und für die muss man Steuern und Sozialversicherung zahlen was empfindlich weh tun kann. Würde man die Maschine aus dem Eigenkapital finanzieren, wäre es noch schlimmer. Deshalb sind Kredite / Leasing auch sinnvoller beim Neustart.
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Beitrag 16.09.2014, 14:08 Uhr
I-M
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Danke für die vielen Antworten smile.gif

Habe nun eine etwas andere Sicht auf die Dinge bekommen, ohne Kredit wirds vermutlich nicht gehen.

Welche Maschinen würdet ihr mir empfehlen? ( CNC-Universalmaschine, 600er bis 800er Verfahrwege, guter Service, geeignet um Edelstahl zu zerspannen, Steuerung Heidenhain TNC530 )

Natürlich wäre eine Hermle am Anfang einfach spitze, nur auch sehr teuer. Was haltet ihr von Spinner, Emco, Fehlmann ?
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Beitrag 16.09.2014, 16:14 Uhr
MikeE25
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QUOTE (I-M @ 16.09.2014, 15:08 Uhr) *
Danke für die vielen Antworten smile.gif

Habe nun eine etwas andere Sicht auf die Dinge bekommen, ohne Kredit wirds vermutlich nicht gehen.

Welche Maschinen würdet ihr mir empfehlen? ( CNC-Universalmaschine, 600er bis 800er Verfahrwege, guter Service, geeignet um Edelstahl zu zerspannen, Steuerung Heidenhain TNC530 )

Natürlich wäre eine Hermle am Anfang einfach spitze, nur auch sehr teuer. Was haltet ihr von Spinner, Emco, Fehlmann ?



Lass dir mal Angebote von Haas und Emco machen.
Hass Maschinen sind zwar nicht HighEnd aber sehr preiswert und für den ersten 5 Jahre StartUp keine schlechte Sache weil man nicht so viel investieren muss. Nach 5 Jahren, wenn der Laden läuft und die Maschinen abgezahlt sind, kann man die für gutes Geld verkaufen und sich was besseres leisten.
Emco hat einige Maschinen mit gutem Preis / Leistungsverhältniss und Service ist durch die Nähe auch sehr gut. Dann erspart man sich das Tauschen nach 5 Jahren.
Und dann brauchst du noch ein CAD / CAM System. Dafür gibts viele Lösungen und auch einen eigenen Bereich hier wo du separat nachfragen solltest.
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